30.6.1992
Veröffentlichung des Truppenübungsplatzkonzepts des Verteidigungsministers Rühe
15.8.1992
Erste Demonstration gegen die weitere militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide mit 4.500 Menschen in Schweinrich
23.8.1992
Gründung der Bürgerinitiative FREIeHEIDe Kyritz-Wittstock-Ruppin
1.9.1992
Reise einer Delegation zu Ministerpräsident Stolpe, um eine klare Ablehnung der Landesregierung zum Schießplatzprojekt Wittstock anzumahnen. Stolpe ermuntert zu weiteren öffentlichkeitswirksamen Aktionen und sagt Unterstützung der Landesregierung zu.
3.9.1992
Demonstration vor dem Landtagsgebäude in Potsdam. Der Landtag verabschiedet mit großer Mehrheit eine Entschließung, in der die Landesregierung aufgefordert wird, "...von der Bundesregierung zu fordern, auf eine weitere militärische Nutzung des früheren sowjetischen Truppenübungsplatzes Wittstock als Bombenabwurf- und Raketenschießplatz zu verzichten."
6.9.1992
In einer ersten "Autobahnwerbeaktion" bringen BI-Mitglieder an der unmittelbar am Schießplatz vorbeiführenden BAB 24 (Berlin-Hamburg) an mehr als 20 Brücken zwischen Berlin und Pritzwalk Transparente an. Ein Wochenende lang lesen Autofahrer Sprüche wie "Volker, hör' die Signale!", "Schluss mit dem Bombenterror!", "Vogelsang statt Tieffluglärm!", "Bomber vor Berlin? Sagt Nein!", "Stalins Erbe: Schießplatz Wittstock / Ruppin", "Minister Rühe - Ulbrichts Enkel?".
9.9.1992
Erster Infostand der BI am Rande einer Demonstration in Berlin. Es werden von der jungen Gemeinde Neuruppin gefertigte Schautafeln, eine Litfasssäule, Videos gezeigt, Flugblätter verteilt und Unterschriften gesammelt. Es folgen in den nächsten Wochen weitere Einsätze des Standes in Berlin, Bonn und Potsdam.
10.9.1992
Auf Einladung des Landrates von Kyritz, H.-J. Winter (CDU), reisen die 72-jährige Sprecherin der BI, Frau A. Friedrich und der BI-Sprecher, Pfarrer B. Schirge aus Zühlen bei Rheinsberg mit Landrat Winter zu einem von diesem mit Minister Rühe vereinbarten Gesprächstermin nach Bonn. Rühe wird im Gespräch von einem Parlamentarischen Staatssekretär, Bernd Wilz, vertreten. Wilz, sowie ein anwesender Spezialist der Luftwaffe, lassen im Gespräch erkennen, dass bei der Planung offenbar das AKW Rheinsberg übersehen wurde. Dieses liegt etwa 20 km Luftlinie vom Bombenabwurfplatz entfernt, während - so Wilz - gerade das Fehlen eines AKWs in Schießplatznähe ein Auswahlkriterium für Wittstock gewesen sei.
13.9.1992
Erste Protestwanderung "Auf dem Weg zur FREIen HEIDe" von Dorf Zechlin in Richtung Gadow. Prominente Gäste sind diesmal unter anderem Konrad Weiss, MdB für Bündnis 90, und der brandenburgische Umweltminister Matthias Platzeck.
22.9.1992
Gespräch mit dem Vorsitzenden des Unterausschusses für Streitkräftefragen der neuen Bundesländer, H.-A. Steiner, sowie ein Termin im Verteidigungsministerium bei Staatssekretär Dr. Wichert. Dort führte die nichterfüllte Forderung der Delegation, 30.000 in den letzten Wochen gesammelte Unterschriften an Rühe persönlich übergeben zu wollen, zu einer ca. vierstündigen symbolischen Besetzung des Sitzungsraumes "Alter Fritz", die gegen Abend friedlich abgebrochen wird.
23.9.1992
Reise einer BI-Delegation nach Bonn aus Anlass der ersten Tagung des Verteidigungsausschusses des Bundestages nach der Sommerpause. Nach Pressekonferenz und Mahnwache vor dem Adenauerkopf am Bundeskanzleramt gelingt es doch noch, den Minister vor dem Sitzungssaal des Verteidigungsausschusses selbst zu sprechen und die Unterschriften zu überreichen. Rühe nimmt sie ungerührt entgegen und lässt keinerlei Entgegenkommen erkennen. Im Ausschuss stellt er dann das modifizierte Konzept vor. Nach einem Schreiben des Verteidigungsministeriums an die Staatskanzlei Potsdam wird jetzt auch Wittstock "wie vorgesehen in Nutzung genommen." Zusätzlich jedoch wird nun als Ausgleich für bleibende Belastungen im Raum Wittstock eine Garnison von rund tausend Soldaten stationiert.
Das bedeutet auch eine Nutzung von Wittstock als Truppenübungsplatz des Heeres mit gepanzerten Fahrzeugen, einschließlich Schießbetrieb, zusätzlich zur bisher geplanten Nutzung als Artillerieschießplatz.
Für Bestürzung sorgt neben dem für uns verschärften Konzept die von Minister Rühe mündlich im Ausschuss, schriftlich durch seinen Pressestab und später auch aus der SPD-Fraktion bestätigte Mitteilung, die zusätzliche Stationierung von Panzertruppen gehe auf Anregung der brandenburgischen Landesregierung zurück.
7.10.1992
Auf dringende Anfrage der BI lässt Stolpe mitteilen:
‘Die Haltung der Landesregierung ist unverändert. Wir... haben in zwei Gesprächen dringlich darauf aufmerksam gemacht, dass die Fortführung des Truppenübungsplatzes Wittstock nicht gegen den mehrheitlichen Willen der Bürger und der betroffenen Kommunen verantwortbar ist...’
Es folgt ein Hinweis darauf, dass die Entscheidung allerdings nicht beim Land, sondern beim Verteidigungsminister liegt.
In einem persönlichen Schreiben an die Sprecherin der BI weist Stolpe die "von interessierter Seite" geäußerten Zweifel an der ablehnenden Haltung der Landesregierung zur Fortführung des Truppenübungsplatzes zurück und versichert: ”Die Landesregierung steht zu ihrem Wort. Sie fällt den betroffenen Bürgern nicht in den Rücken.”
Gleichwohl erhofft sich die BI vom Ministerpräsidenten ein deutliches Wort zu Wittstock gegenüber dem Verteidigungsminister, denn bei einem Besuch der Abgeordneten des BÜNDNIS 90 im Verteidigungsausschuss, Vera Wollenberger, wurde im Gespräch mit der BI nach einer Besichtigung des Truppenübungsplatzes deutlich, dass die klare Haltung der Landesregierung sehr wohl eine Entscheidungsgrundlage für den Ausschuss wie auch für den Minister ist.
11.10.1992
2. Protestwanderung von Flecken Zechlin aus in Richtung Schweinrich. Ca. 1.000 Menschen wandern mit, darunter die Ministerinnen Regine Hildebrandt und Marianne Birthler, Markus Meckel, SPD-MdB, Jürgen Türk, FDP-MdB, SPD-Landesvorsitzender Steffen Reiche, sowie Landräte und Bürgermeister der betroffenen Kommunen. Hier wird die Erklärung der BI zur neuen Lage verbreitet, in der es heißt:
Die zusätzliche Stationierung von tausend Soldaten gepanzerter Truppen, die zusätzlich zum Bombenwerfen und Artillerieschießen hier üben, also fahren und schießen sollen, verschlimmert die Situation erheblich. Nur bei oberflächlicher Betrachtung werden die versprochenen Investitionen positiv auf die Arbeitsplatzsituation wirken. Der langfristige Negativeffekt für die touristische Entwicklung ist erheblich größer. Bereits jetzt steht fest, dass drei Investitionsvorhaben mit rund 800 Arbeitsplätzen im Endausbau bei Realisierung der Bundeswehr-Planung wegfallen würden. Dagegen zementiert die Stationierung mit Kasernenbauten etc. im wahrsten Sinne des Wortes den Militärstandort "Wittstock-Ruppiner Heide" als Ganzes (...). Unter dem Deckmantel der Arbeitsplatzbeschaffung soll also langfristige Standortsicherung für die Luftwaffe betrieben werden. Dass dies der Bevölkerung als "Ausgleich" für durch den Flugbetrieb bleibende Belastungen angeboten wird, empfinden wir als blanken Hohn!
Die BI initiiert eine Briefaktion an die Mitglieder des Verteidigungsausschusses (wie zuvor schon an Rühe), die breiten Zuspruch in der Bevölkerung findet.
29.10.1992
Der Verteidigungsausschuss des deutschen Bundestages verabschiedet mit den Stimmen der CDU/CSU und der FDP Rühes Truppenübungsplatzkonzept.
8.11.1992
3. Protestwanderung von Zempow aus in Richtung Schießplatzgrenze. Der Beginn in der Kirche Zempow erhält diesmal besonderen Glanz durch ein Konzert des Berliner Quantz-Sebon-Ensembles unter der Leitung des Flötenvirtuosen Karl-Bernhard Sebon.
4.11. - 8.11.1992
Die Synode der evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg nimmt auf ihrer Herbsttagung bei nur neun Enthaltungen und ohne Gegenstimmen folgende Entschließung an:
Die Synode der evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg spricht sich gegen die Weiternutzung des Bombenabwurfplatzes Wittstock durch eine Übernahme der Bundeswehr aus. Im Prozess der derzeitigen weltweiten Abrüstung ist sie für die zivile Nutzung der Wald- und Seenlandschaft im Norden Brandenburgs.
10.11.1992
Die Straße zwischen Schweinrich und Flecken Zechlin über den Schießplatz wird für den öffentlichen Verkehr freigegeben.
14.11.1992
"Aktionstag für die FREIe HEIDe Wittstock/Ruppin" in Wittstock mit Kundgebung, Solidaritätskonzert mit dem Schaffrath-Ensemble, Berlin, Friedensgebet und Podiumsdiskussion. Dr. Materne, SPD-MdB, macht unter anderem mit der Bemerkung Mut, dass Wittstock derzeit das "heißeste Thema" auf der Bonner Hardthöhe sei. Im Vorfeld des Aktionstages hatte auch Ministerpräsident Stolpe eindeutig Position bezogen. Nach einem Besuch bei Minister Rühe besteht er öffentlich auf der Rücknahme von Rühes Absichten und kündigt andernfalls gerichtliche Schritte an.
16. / 17.11.1992
Sonderparteitag der SPD in Bonn mit Verabschiedung eines Sofortprogramms mit Zielen bei einer eventuellen Regierungsübernahme. Darin heißt es unter Punkt 63:
Wir werden die Ausgaben für die Streitkräfte nachhaltig senken und überflüssige Rüstungsprojekte streichen sowie die militärischen Tiefflüge einstellen. Die bisherigen sowjetischen Truppenübungsplätze in Ostdeutschland, Wittstock und die Colbitz-Letzlinger Heide, werden wir stilllegen, sanieren und dem Naturschutz bzw. einer umweltverträglichen zivilen Nutzung zur Verfügung stellen.
13.12.1992
4. Protestwanderung von Dranse aus zur Schießplatzgrenze am Dranser See mit rund fünfhundert Mitwanderern. Ein Friedensfeuer, Musik und Square Dance am Seeufer mitten im Dezember lassen den immer fröhlicher werdenden Protest zu einem kleinen Volksfest werden. Altbischof Dr. Gottfried Forck weist in seiner Besinnung eindringlich auf das Unrecht hin, das mit der Entstehung des Truppenübungsplatzes verbunden war und nun späte Rechtfertigung erführe, sollte der Platz Militärgelände bleiben. Landrat Christian Gilde bringt von seinem letzten Besuch auf der Bonner Hardthöhe die Nachricht mit, dass nunmehr ca. 250 militärische Arbeitsplätze für die Region in Aussicht gestellt werden und mit einer Entscheidung des Ministers nicht vor Februar 93 zu rechnen ist, da der Bundestag noch im Januar über das Truppenübungsplatz-Konzept debattieren wird.
Dezember 1992
Die Unterschriften gegen die militärische Nutzung des Geländes erreichen die vierzigtausender Marke.
27.12.1992
"Lichterkette" quer über den Nordteil des Wittstocker Truppenübungsplatzes. Mehr als 5.000 Menschen beteiligen sich mit Kerzen und Fackeln an einer weihnachtlichen Menschenkette entlang der Verbindungsstraße von Schweinrich nach Lutterow. Im Anschluss wird ein Versöhnungsfest mit Angehörigen der GUS-Garnison gefeiert - mit Übergabe von Geschenken, Friedensfeuer und Tanz im Freien trotz Frost!
10.1.1993
5. Protestwanderung von Schweinrich an die Schießplatzgrenze mit Enthüllung einer vom Neuruppiner Bildhauer Hans-Hermann Degener gestalteten Mahnsäule. Mit Blick auf die für den 14. Januar angekündigte Plenardebatte des Deutschen Bundestages veröffentlicht die BI einen "Offenen Brief" an alle Mitglieder des Bundestages, in dem diese aufgefordert werden, der weiteren militärischen Nutzung des Truppenübungsplatzes Wittstock nicht zuzustimmen:
Stalins BOMBODROM darf nicht zum Bombodrom der Bundesluftwaffe werden!
14.1.1993
Der Bundestag beschließt mit den Stimmen der Koalition (mit einigen Gegenstimmen bzw. Enthaltungen aus der FDP) die Billigung des Konzepts.
15.1.1993
Rühe entscheidet endgültig über die künftigen Truppenübungsplätze.
29.1.1993
Die BI "FREIe HEIDe gründet einen gleichnamigen Verein. Vereinsvorsitzender wird Helmut Schönberg aus Schweinrich.
31.1.1993
Die Landräte von Kyritz, Winter, Wittstock, Christian Gilde und Ruppin, Ernst Bahr laden in einem gemeinsamen Schreiben mit der BI persönlich alle Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses, der Hamburger Bürgerschaft sowie des Landtages Potsdam zu den nächsten drei Protestwanderungen ein.
11.2.1993
Nach dem Bekannt werden der Absicht der Bundesregierung, durch neue Sparmaßnahmen auch die bisher geplante Zahl von Truppenübungsplätzen zu reduzieren, fordert die BI die Mitglieder des Verteidigungsausschusses erneut auf, sich für die Streichung des Wittstocker Platzes einzusetzen. Auf einer Pressekonferenz im Berliner Reichstag wird zu einer bundesweiten Protestwanderung am Ostersonntag nach Fretzdorf eingeladen. Unterstützer: BBU (Bundesverband der Bürgerinitiativen Umweltschutz) und verschiedene Friedensgruppen.
12.2.1993
Auf der von Rühe vorgelegten Streichliste im Verteidigungsausschuss fehlt Wittstock.
14.2.1993
Erneut demonstrieren rund fünfhundert Menschen bei der 6. Protestwanderung von Zootzen zur Schießplatzgrenze gegen den Bombenabwurfplatz. Der brandenburgische Landwirtschaftsminister Zimmermann kündigt Klage des Landes gegen die Übernahme des früheren preußischen Staatsforstes auf dem Gebiet des Truppenübungsplatzes durch den Bund an.
16.2.1993
Auf einer Versammlung von Kommunalpolitikern, zu der Rosemarie Priebus, CDU-MdB, nach Schweinrich eingeladen hatte, erklärt der Obmann der CDU im Verteidigungsausschuss, dass es auf der Hardthöhe Pläne zur Streichung Wittstocks gegeben habe, die CDU-Fraktion dies aber nicht zulassen würde - und zwar nicht aus militärischer Notwendigkeit, sondern aus Gründen der politischen Gerechtigkeit: Ost und West sollen gleichermaßen die Lasten der Verteidigung tragen.
19.2.1993
Auf einem Bürgerforum / Fernsehdiskussion "Zwischenstation" in der Kirche Flecken Zechlin erklärt sich Stolpe eindeutig gegen den Bombenabwurfplatz. Er kündigt rechtliche Schritte an, eventuell eine Verfassungsklage, sowie ein Bürgerbegehren in den betroffenen Landkreisen.
14.3.1993
Etwa 850 Menschen demonstrieren mit der 8. Protestwanderung von Gadow zur Schießplatzgrenze. Die BI verwahrt sich gegen Versuche von zwei CDU-MdBs, die Bürgerbewegung der radikalen Szene zuzuordnen. Vertreter verschiedener Fraktionen des Berliner Abgeordnetenhauses sind angereist.
11.4.1993
Etwa dreieinhalbtausend Menschen aus der Region, aus Brandenburg und auch aus verschiedenen Teilen der Bundesrepublik haben sich in Fretzdorf zur Osterwanderung zusammengefunden. Altbischof Dr. Gottfried Forck, MdB Konrad Weiß, die Minister Matthias Platzeck und Marianne Birthler, Roland Vogt (Vorsitzender des Bundes für soziale Verteidigung), Heinz Suhr (Pressesprecher BüNDNIS 90 / DIE GRüNEN) ergreifen u.a. das Wort. Weitere Prominente sind anwesend.
Mai 1993
BüNDNIS 90 / DIE GRüNEN nehmen die Schließung des Bombodroms Wittstock in ihr Programm auf.
Juni 1993
Beginn der Unterschriftensammlung für die Volksinitiative zur Konversion der Kyritz-Ruppiner Heide
9.5.1993
9. Protestwanderung von Rossow mit rund vierhundert Teilnehmern.
20.6.1993
10. Protestwanderung von Rägelin zur Schießplatzgrenze mit etwa zweihundertfünfzig Menschen.
11.7.1993
11. Protestwanderung mit vierhundert Menschen von Gühlen-Glienicke aus, darunter Ministerin Regine Hildebrandt.
4.8. – 8.8.1993
Aktionswoche um den Schießplatz. Eine Gruppe von bis zu 50 Leuten umwandert den Schießplatz in fünf Tagen (etwa siebzig 70 Kilometer). Laienzirkus, Musik sowie ein Konzert von Gerhard Schöne - ohne Gage! - bilden Höhepunkte.
8.8.1993
Abschluss der Aktionswoche mit der 12. Protestwanderung ab Wallitz. Trotz strömenden Regens machen sich fünfhundert Menschen auf den Weg. Die Kantorei Berlin-Buch singt für die FREIe HEIDe.
14.8.1993
Informationsveranstaltung mit dem Juristen Prof. Knut Krusewitz, auf der er erklärt, dass nach bundesdeutschem Recht der Truppenübungsplatz Wittstock nicht automatisch für das Militär genehmigt sei.
5.9.1993
13. Protestwanderung von Dorf Zechlin. Die mittlerweile 13. Mahnsäule wird nun erstmals nicht an der Schießplatzgrenze, sondern im Dorf selber aufgestellt und enthüllt. Dreihundert Menschen wandern zur 1. Mahnsäule, an der drei junge Bäume als Symbol für die Renaturierung des zerstörten Geländes gepflanzt werden.
15.9.1993
Absturz einer russischen MIG am Rande von Tetschendorf im Kreis Wittstock
17.9.1993
Generalleutnant von Scheven kündigt NATO-Flüge über der Ruppiner Heide ab 1995 an.
2.10.1993
14. Protestwanderung: Auf dem Schießplatz wird an der Gemarkungsgrenze zwischen Flecken Zechlin und Schweinrich ein Gemarkungsstein gesetzt. Die beiden Gemeinden wollen darauf hinweisen, dass sie sich eine direkte Nachbarschaft ohne Trennung durch das Bombodrom wünschen. Dr. Forck erlebt mit ca. dreihundert Menschen die Enthüllung des Steines.
12.10.1993
Bürgerforum mit Ministerpräsident Stolpe in Potsdam, veranstaltet vom Deutschlandsender Kultur und der Märkischen Allgemeinen Zeitung. Stolpe sagt Teilnahme an der kommenden Protestwanderung für die FREIe HEIDe am 31.Oktober.1993 zu.
19.10.1993
Die Landesregierung Brandenburgs spricht sich grundsätzlich gegen die Neueinrichtung des ehemaligen GUS-Bombenabwurfplatzes aus.
28.10.1993
Podiumsdiskussion in Schweinrich. Ministerpräsident Stolpe besucht die BI FREIe HEIDe. Die Besichtigung verschiedener Mahnsäulen sowie eine Fahrt über den Platz stehen auf dem Programm. Anschließend gibt es eine Pressekonferenz in Gadow.
Am Nachmittag findet die 15. Protestwanderung statt, erstmals von zwei Ausgangsorten geplant - Gadow und Gühlen-Glienicke. Auf Veranlassung des Bundesvermögensamtes ist die Straße zwischen Gühlen und Gadow von der Polizei abgeriegelt - wegen des Sicherheitsrisikos! Forstfahrzeuge, Passanten sowie der Wachschutz benutzen diese Straße fast täglich - ohne Sicherheitsbedenken ...
An der Mahnsäule in Neuglienicke treffen nach einer Sitzblockade und nach Umfahrung des Platzes die "Gadower" ein. Fast eintausend Menschen verlangen die Öffnung des Weges. Die Polizei lenkt ein und lässt Journalisten sowie BI-Vertreter zur Einweihung des Gemarkungssteines zwischen Gadow und Gühlen-Glienicke auf den Platz. Die alte Verbindungsstraße zwischen Wittstock und Rheinsberg soll nach den Beschlüssen der Kreistage in Wittstock und Neuruppin in Zukunft wieder öffentlich zugänglich gemacht werden. Erste Baukosten wurden bereits veranschlagt.
3.11.1993
ORB-Fernsehdiskussion "Vor Ort" aus dem Rathaus Wittstock - in der Sendung wird deutlich, dass sich die Fronten zwischen Schießplatzgegnern und -befürwortern verhärtet haben. Einige Tage später wird die Mahnsäule bei Schweinrich abgesägt und entwendet. Die BI stellt Strafanzeige gegen unbekannt.
5.11.1993
Bundesratsinitiative zur zivilen Nutzung des Truppenübungsplatzes Wittstock durch das Land Brandenburg
12.11.1993
Pressekonferenz im Berliner Reichstag: Massengräber auf der FREIen HEIDe? Zeitzeugen berichten von Massengräbern auf dem Gelände, da es viele Tote (Flüchtlinge, Soldaten) in den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges im damaligen Wald gab.
14.11.1993
Zur Mahnung gegen Krieg und Kriegsübungen wird auf dem Platz an der Straße Gadow - Gühlen-Glienicke ein Kreuz errichtet.
16.11.1993
Die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg eröffnet ihre Herbsttagung in Wittstock - aus Solidarität mit den Menschen, die sich seit über einem Jahr gegen die Übernahme des Bombenabwurfplatzes durch die Bundeswehr wehren.
17.12.1993
Laut Presseberichten lehnt der Bundesrat die Initiative Brandenburgs zur zivilen Nutzung des Truppenübungsplatzes Wittstock ab.
22.12.1993
Unvermittelt übernimmt die Bundeswehr vom Finanzministerium die Besitzrechte für den Platz, obwohl die rechtlichen Bedenken nicht geklärt sind. Staatskanzleichef Linde protestiert im Namen der Landesregierung. Diese prüft Klagemöglichkeiten; die Landkreise Wittstock und Neuruppin - inzwischen zum Kreis Ostprignitz-Ruppin zusammengewachsen - haben ebenfalls einen Rechtsanwalt beauftragt, ihre Interessen wahrzunehmen.
2.1.1994
16. Protestwanderung von Schweinrich. Über sechshundert Menschen sind gekommen, um gegen die Übernahme des Platzes durch das Bundesverteidigungsministerium zu protestieren. Rühes Kommentar betreffs Wittstock ruft Empörung hervor: "Der Protest in Wittstock interessiert mich nicht!"
Was hier demonstriert wird ist nicht Demokratie sondern Macht...
Mit der Übernahme des Schießplatzes ist ein ABM-Projekt für 200 Menschen gescheitert, die in einem vierjährigen Konversionsprojekt Rekultivierungs- und Aufräumarbeiten auf dem Gelände durchführen sollten.
17.1.1994
Die ersten Tornado-Kampfflugzeuge jagen im Tiefflug über die Wittstocker Heide.
21.1.1994
Brandenburgs Staatskanzleichef Jürgen Linde protestiert im Bundesverteidigungsministerium gegen die Weiternutzung des Truppenübungsplatzes Wittstock durch die Bundeswehr. Die überstürzte Aufnahme des Flugbetriebes sei ein Zeichen mangelnder politischer Sensibilität gegenüber den Anwohnern.
27.1.1994
Pressekonferenz im Berliner Reichstag: Rechtsanwalt Rainer Geulen erhebt im Namen des Landkreises Ostprignitz-Ruppin, der Gemeinden Gadow und Schweinrich, der Kirchengemeinde Dorf Zechlin und drei betroffener Grundstückseigentümer Klage vor dem Verwaltungsgericht Potsdam gegen die Bundesrepublik mit dem Ziel, die Weiternutzung des ehemaligen russischen Bombenabwurfplatzes durch die Bundeswehr zu untersagen.
13.2.1994
17. Protestwanderung an den Dranser See mit achthundert Menschen und den Bischöfen Dr. Gottfried Forck und Dr. Martin Kruse gegen die Sperrung des Seeufers durch die Bundeswehr.
13.3.1994
18. Protestwanderung in Zempow mit zweihundertfünfzig Teilnehmern.
3.4.1994
Osterwanderung in Fretzdorf als 19. Protestwanderung. Unter dem Motto "Woodstock für Wittstock" kommen mehr als viertausend Menschen zu einem Open-Air-Konzert u.a. mit Stefan Krawczyk und Bettina Wegner in die Heide. Das ist die größte Einzelveranstaltung der deutschen Ostermärsche.
1.5.1994
In einer nächtlichen Aktion wird mitten auf dem Bombodrom eine Mahn- und Gedenkstätte für die in den letzten Kriegstagen hier umgekommenen Flüchtlinge errichtet.
8.5.1994
Gegen den Willen der Bundeswehr legt dort eine Kreistagsdelegation mit Landrat Gilde an der Spitze einen Kranz zu Ehren der Umgekommenen an der Mahnstätte nieder. An der 20. Protestwanderung in Rägelin nehmen dreihundertfünfzig Menschen teil, unter ihnen eine Gruppe japanischer Gäste.
5.6.1994
21. Protestwanderung durch Rheinsberg mit sechshundert Teilnehmern.
3.7.1994
Ein FREIe-HEIDe-Windrad, das der Zühlener Techniker Christian Wenger aus Militärschrott zusammenbaute, wird an der Autobahn Berlin-Hamburg aufgestellt.
6.8.1994
Auf der 22. Protestwanderung in Gadow erklärt der SPD-Vorsitzende und Kanzlerkandidat Rudolf Scharping vor fünfhundert Demonstranten, im Falle eines Wahlsieges bei der Bundestagswahl werde dieser Truppenübungsplatz verschwinden.
4.9.1994
Fünfhundert Teilnehmer an der 23. Protestwanderung in Flecken Zechlin.
9.10.1994
Fünfhundert Wanderer auf der 24. Protestwanderung in Neuruppin. Vor der Pfarrkirche wird ein Mahnmal des Bildhauers Matthias Hohl-Stein enthüllt, das an die Bedrohung der Stadt durch Militärflüge erinnert.
16.10.1994
Bei der Bundestagswahl verliert die bisherige CDU-Abgeordnete Priebus, die zunehmend als Bombodrom-Befürworterin auftrat, ihr Direktmandat an die SPD und zieht nicht wieder in den Bundestag ein.
1.1.1995
25. Protestwanderung mit sechshundert Menschen in Schweinrich. Gewandert wird auf alten Wegen der Gemeinde, die jetzt von der Bundeswehr beansprucht werden. Mit dabei: Ministerin Regine Hildebrandt und eine Delegation aus Gorleben, die eine "Solidaritätshütte" stiftet und von den Protesterfahrungen aus dem Wendland berichtet.
22.2.1995
Uraufführung des Dokumentarfilms "Die Großmutter der FREIen HEIDe" in Flecken Zechlin.
23.2.1995
Die BI übergibt dem Landtag Brandenburg 22.400 Unterschriften einer Volksinitiative gegen das Bombodrom.
5.3.1995
Bei der 26. Protestwanderung von Gühlen-Glienicke aus werden sechshundert Wanderer Zeugen einer symbolischen "Pflasteraktion" für die alte Verbindungsstraße zwischen Rheinsberg und Wittstock.
16.4.1995
Mit dreitausend Teilnehmern hat der Ostermarsch in Fretzdorf als 27. Protestwanderung erneut die höchste Teilnehmerzahl der Ostermärsche in ganz Deutschland.
1.5.1995
Mit dreihundert Wanderern - voran Altbischof Dr. Forck - betritt erstmals eine große Gruppe unerlaubterweise das Bombodrom. Die 28. Protestwanderung geht von Basdorf aus zur Mahnstätte für die Opfer der letzten Kriegstage.
11.6.1995
Zu Beginn der Protestwanderung 28 a (die 1.Mai-Aktion wurde ursprünglich nicht als Protestwanderung angekündigt, daher die eigenartige Zählweise!) hält Bischof Dr. Wolfgang Huber in der Rossower Kirche vor 300 Teilnehmern die geistliche Besinnung und fordert "gewaltfreie Lösungen für die Konflikte unserer Zeit".
21.8. - 28.8.1995
Erstmals "Sommeraktionstage" in der FREIen HEIDe, u.a. mit der Errichtung eines "Klangspiels".
27.8.1995
29. Protestwanderung mit einem Open-Air-Konzert der Gruppe "Lebenslaute" auf dem Bombodrom, sechshundert Menschen sind dabei.
17.9.1995
Mehr als tausend Teilnehmer hat die 30. Protestwanderung, bei der sich - aus zwei Richtungen kommend - die zumeist jugendlichen Wanderer am Kontrollturm in der Mitte der Verbindungsstraße zu einem Rockkonzert der Gruppe "Keimzeit" treffen.
12.11.1995
31. Protestwanderung in Frankendorf, u.a. mit Regine Hildebrandt. Horst Wagenfeld, Vorsitzender des Fördervereins Temnitzkirche, unterstreicht die Wichtigkeit des FREIe-HEIDe-Protestes für die kulturelle Entwicklung des Temnitztals. Vierhundert Wanderer sind dabei.
7.12.1995
32. Protestwanderung zum Potsdamer Verwaltungsgericht anlässlich des ersten Verhandlungstermins in der Klage gegen das Bombodrom. Im überfüllten Gerichtssaal wird die Entscheidung vorerst vertagt.
1.1.1996
Dreihundert Wanderer bei der 33. Protestwanderung von Schweinrich nach Griebsee. Landesumweltpfarrer Dalchow hält die geistliche Besinnung.
25.2.1996
Vierhundert Menschen wandern bei der 34. Protestwanderung um Dorf Zechlin zu Stätten von Flugzeugabstürzen und Raketenfehlschüssen der vergangenen Jahre und hören Augenzeugenberichte.
Frühjahr 1996
Gründung der Unternehmerinitiative "Pro Heide".
7.4.1996
Über fünftausend Menschen kommen zum wiederum größten Ostermarsch, der 35. Protestwanderung, nach Fretzdorf. In diesem Jahr hat das Berliner Ostermarsch-Komitee auch den Berliner Ostermarsch nach Fretzdorf verlegt. Berlin und Brandenburg demonstrieren gemeinsam. Die geistliche Besinnung hält Dorothee Sölle.
1.5.1996
36. Protestwanderung in Basdorf. Zweihundertfünfzig Wanderer enthüllen ein Mahnkreuz.
13.05.1996
Gründung der Unternehmerinitiative “Pro Heide”
7.6. - 9.6.1996
Landesjugendcamp der evangelischen Jugend Brandenburgs in Netzeband zur Unterstützung der FREIen HEIDe mit zwölfhundert Teilnehmern.
8.6.1996
37. Protestwanderung von Netzeband aus.
29.6.1996
Spandauer Friedensmarsch durch Brandenburg zieht auf den Spuren des Todesmarsches der KZ-Häftlinge auch durch das Gelände des Bombodroms.
21.7.1996
38. Protestwanderung in Zempow mit der Initiative "Friedensreiterinnen und Friedensreiter".
29.7. - 4.8.1996
Antimilitaristische Aktionstage in der FREIen HEIDe.
29.8.1996
Zweiter Verhandlungstermin in der Klage gegen das Bombodrom vor dem Potsdamer Verwaltungsgericht:
Den Klagen der Gemeinden Schweinrich, Gadow und Rossow wird stattgegeben, die Bundeswehr wird zur Durchführung eines förmlichen Planungsverfahrens verpflichtet.
1.9.1996
Weltfriedenstag - 39. Protestwanderung: symbolische "Verabschiedung" der Bundeswehr am Beobachtungsturm
4.10. - 6.10.1996
Antimilitaristischer Kongress in Sewekow
3.11.1996
40. Protestwanderung - in Pfalzheim werden drei Eichen gepflanzt und rund dreihundertfünfzig Teilnehmer wandern zur Schießplatzgrenze, wo die 20. Mahnsäule enthüllt wird.
24.12.1996
Altbischof Dr. Gottfried Forck, engagierter Mitstreiter für die FREIe HEIDe, erliegt am Heiligen Abend im Alter von 73 Jahren einem Krebsleiden.
1.1.1997
41. Protestwanderung in klirrender Kälte von Schweinrich zur Schießplatzgrenze mit fünfhundert Teilnehmern
28.1.1997
In einer Sondersitzung in der Temnitzkirche in Netzeband beschließt der Kreistag Ostprignitz-Ruppin mit 30 gegen neun Stimmen, gegen das Verwaltungsgerichtsurteil vom August 96 in die zweite Instanz zu gehen.
30.3.1997
Osterwanderung (42. Protestwanderung) in Fretzdorf - Hauptredner vor rund viertausend Teilnehmern ist Jakob von Uexküll, der Stifter des alternativen Nobelpreises.
1.5.1997
43. Protestwanderung / Neuglienicke
8.6.1997
44. Protestwanderung von Wallitz zur Mahnsäule an der Schießplatzgrenze.
8.8. - 10. 8.1997
5 Jahre auf dem Weg zur FREIen HEIDe: Mahnwache, Fahrradfahrt rund ums Bombodrom, Benefizkonzert mit Keimzeit - 45. Protestwanderung am 10.8. von Schweinrich zum Dranser See - insgesamt nehmen vierzehnhundert Menschen an den Aktionen teil.
16.11.1997
46. Protestwanderung am Volkstrauertag von der Mahnsäule in Neuglienicke zur Mahn- und Gedenkstätte auf dem Schießplatz
1.1.1998
47. Protestwanderung unter dem Motto: Aufwind für die FREIe HEIDe - vierhundert Demonstranten wandern nach der Besinnung mit Kulturminister Steffen Reiche von der Schweinricher Kirche zum Bombodrom, wo 3 Windräder aus Holz als Symbol für die friedliche Nutzung der Heide errichtet werden
12.4.1998
Osterwanderung (48. Protestwanderung) in Fretzdorf unter dem Motto "Zeichen setzen für den Frieden" - mehr als dreitausend Teilnehmer formen in einem sechzig Meter messenden Kreis das internationale Friedenszeichen. Redner u.a.: Friedensforscher Professor Theodor Ebert, FU Berlin und Friedensnobelpreisträger Prof. Horst van der Meer.
7.6.1998
49. Protestwanderung ab Rägelin: "Politikwechsel für die FREIe HEIDe"
17.6.1998
Diskussionsabend mit Prof. Walter und Inge Jens in Neuruppin. "Ruppiner Land - Ort der Dichter oder der Bomben?" mit hundertzwanzig Teilnehmern.
1.9.1998
Einweihung einer Mahnsäule in Nordhorn, die BI FREIe HEIDe der dortigen Friedensinitiative geschenkt hatte.
6.9.1998
50. Protestwanderung: Übergabe der vom Bremer Aktionskünstler Fischer gestalteten Mahnsäule in Dorf Zechlin - Wanderung zur Mahnsäule der 1. Protestwanderung.
21.9.1998
Aufstellung der Mahnsäule zur 50. Protestwanderung am Eingang zum Bombodrom bei Schweinrich.
31.10.1998
51. Protestwanderung in Gadow - zehn Thesen gegen das Bombodrom werden verlesen und angeschlagen und 10 Bäume gepflanzt.
3.12.1998
Auf einer Pressekonferenz in Berlin wird ein Brief der BI an die Mitglieder des Deutschen Bundestages vorgestellt - unterstützt von vierzig prominenten Persönlichkeiten aus Politik und Kultur.
5.12.1998
Die Kreissynode Wittstock beschließt, die kreisfreie Kollekte vom 24.1999 als Hilfsfond für die Kyritz-Ruppiner Heide zu verwenden.
12.12.1998
Werbespot der FREIen HEIDe auf Radio Eins.
14.12.1998
Pressekonferenz der Anrainer-Bürgermeister zum Bombodrom
1.1.1999
52. Protestwanderung in Schweinrich mit ca. 1.000 Teilnehmern unter dem Motto: "1999 - Jahr der FREIen HEIDe", Gäste u.a.: Liedermacher Gerhard Schöne und Ministerin Regine Hildebrandt.
24.3.1999
Verhandlung der Klage der Gemeinde Schweinrich gegen die Bundesrepublik Deutschland in der 2. Instanz vor dem OVG Frankfurt / Oder. Der Klage der Gemeinde wird stattgegeben und die Bundeswehr zu einem förmlichen Planungsverfahren aufgefordert. Eine Revision wird ausgeschlossen.
4.4.1999
53. Protestwanderung (7. Osterwanderung) in Fretzdorf. Von den fünftausend Teilnehmern wird die Silhouette des Bombenabwurfplatzes nachgestellt
9.5.1999
54. Protestwanderung von Neuglienicke zur Gedenkstätte auf dem Bombodrom.
20.5.1999
Dreharbeiten des schwedischen Fernsehens für einen Beitrag über die BI FREIe HEIDe.
4.7.1999
55. Protestwanderung in Zempow unter dem Motto "Picknick in der FREIen HEIDe". Amerikanische Versteigerung eines Picknickkorbes.
17.7.1999
Konversionssommer 99 in Schweinrich: "Erste Schritte zu einer zivilen Nachnutzung der Kyritz-Ruppiner Heide". Diskussionsrunde mit sechzig Experten und Betroffenen.
29.8.1999
56. Protestwanderung von Rägelin: "Wandern in der blühenden Heide".
1.9.1999
Teilnahme einer Delegation der BI am Antikriegstag in Nordhorn.
24.9. - 26.9.1999
Aktion der Initiative "Unterwegs für das Leben": Frauen aus Baden und Hessen sind auf ihrem jährlichen Friedensweg zu Gast bei der FREIen HEIDe. In Neuruppin findet am 25.September eine Podiumsdiskussion mit dem Bundestagsabgeordneten Ernst Bahr (SPD), Wolfgang Gehrke (PDS), Winfried Nachtwei und Silvia Voss (B 90/Grüne), Roland Vogt (Konversionsbeauftragter der Landesregierung) und Inke Pinkert-Sätzer (Landessprecherin B 90/Grüne) statt.
Bei anschließenden Gesprächen mit Bundestagsabgeordneten und dem Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg bringen die Frauen auch das Anliegen der Bürgerinitiative Freie Heide zur Sprache.
31.10.1999
57. Protestwanderung von Basdorf zur Gedenkstätte: "Das letzte Mal in diesem Jahrtausend".
1.1.2000
58. Protestwanderung zum Neujahrsempfang in Schweinrich. Scharpings Wahlkampfversprechen von 1994 - "Dieser Bombenabwurfplatz ist unnötig! Wenn die SPD regiert, wird das hier nicht mehr Truppenübungsplatz sein." - wird weiter eingefordert.
13.1.2000
Die Truppenübungsplatz-Kommandantur Wittstock übernimmt vom Bundesverwaltungsamt das Gelände des ehemaligen Aussiedlerheimes Kuhlmühle.
30.1.2000
Lutterow: Die am 30.Juni 96 zum Gedenken an den Todesmarsch der KZ-Häftlinge aus Sachsenhausen aufgestellte Mahnsäule, die im August 1999 von Unbekannten geschändet worden war, wird wieder errichtet. Anwesend unter den dreihundert Teilnehmern sind Landrat Christian Gilde, Pfarrer Peter Kranz von der Luthergemeinde Berlin Spandau und Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.
7.2.2000
Die Gedenkstätte für die Gefallenen der letzten Kriegstage auf dem Truppenübungsplatz wird von vermutlich rechtsextremen Tätern zerstört und mit Hakenkreuzen geschändet.
9.2.2000
Eine spontan zusammengerufene Delegation von ca. vierzig Menschen begibt sich zu der geschändeten Gedenkstätte, unter ihnen der Bundestagsabgeordnete Egon Bahr und Landrat Christian Gilde.
23.4.2000
60. Protestwanderung (8. Osterwanderung) in Fretzdorf unter dem Motto "Gewalt hat keine Zukunft". Vor den viertausend Teilnehmern singt die Liedermacherin Bettina Wegner, es spricht Christian Ströbele.
4.5.2000
Die geschändete Gedenkstätte für die Gefallenen der letzten Kriegstage wird von Jugendlichen der DGB Jugendbildungsstätte in Flecken Zechlin wieder instandgesetzt - Landrat Christian Gilde begleitet die Aktion.
3.6. - 5.6.2000
61. Protestwanderung: Die FREIe HEIDe wandert vom Bombodrom zum Reichstag in Berlin und übergibt eine Mahnsäule für den Bundestag.
25.6.2000
62. Protestwanderung in Rossow mit ca. 200 Teilnehmern – Geistliche Besinnung von Pfarrer Kranz, Berlin Spandau, Video "So gesehen" vom Ostersonntag (Pfarrer Lampe, Dorf Zechlin, erinnert an Scharpings Versprechen).
1.7.2000
Eröffnung der FREIe -HEIDe-Ausstellung im Rahmen der Expo 2000 in der ehemaligen Panzerkaserne in Neuruppin
13.7.2000
Klosterkirche Neuruppin: Ausstellung "Kriegsdienstverweigerung und Desertion im Dritten Reich" - Friedensbibliothek und FREIe HEIDe.
1.8. - 6.8.2000
Sommeraktionstage in Schweinrich
Motto: "Welche Farbe auch regiert, Krieg wird weiter ausprobiert"
6.8.2000
63. Protestwanderung in Schweinrich - Konzert der "Lebenslaute". Aktion: Aufstellung eines Denkmals der Mostar-Brücke zum Gedenken an die Opfer des ersten Kriegseinsatzes der Bundeswehr im ehemaligen Jugoslawien 1999
9.9.2000
64. Protestwanderung in Zempow, begleitet von Trommlern aus dem Senegal und Burkina Faso wird die "Spirale" eingeweiht, ein Projekt des Künstlers Hohl-Stein aus ca. 1500 runden Strohballen.
16.9.2000
Drachenfest und Workshop in der Spirale
17.9.2000
65. Protestwanderung in Zempow - Vorstellung des FREIe-HEIDe-Buches, es musizieren IG Blech.
24.9.2000
Abschlussgala in der Spirale - es musizieren Mitglieder der Kammeroper Rheinsberg, der Theaterfestspiele Netzeband und der FREIen HEIDe.
25.10.2000
Die BI FREIe HEIDe protestiert scharf gegen ein vom 6.11. bis 10.11. geplantes Manöver mit 950 Soldaten und 600 Fahrzeugen auf dem Truppenübungsplatz Wittstock
29.10.2000
66. Protestwanderung ab Zootzen - es spricht Pastorin Schulz aus Protzen
2.11.2000
Die von der Bundeswehr geplante Übung wird abgesagt.
16.11.2000
Protestfahrt nach Berlin zum Bundesverwaltungsgericht, wo über die vom Bundesministerium für Verteidigung eingelegte Revision gegen das Urteil des OVG Frankfurt vom März 1999 verhandelt wird - die Urteilsverkündung wird vertagt.
14.12.2000
Das Bundesverwaltungsgericht verkündet das Urteil der Revisionsverhandlung: Die Revision wird abgewiesen - 67. Protestwanderung vom BVG zur Pressekonferenz in der Anwaltskanzlei von BI-Anwalt Reiner Geulen
1.1.2001
68. Protestwanderung in Schweinrich mit ca. 300 Teilnehmern – geistliche Besinnung mit Pfarrer Benedikt Schirge, an der Mahnsäule spricht Roland Vogt, Konversionsbeauftragter und Landes-Vorstandssprecher von Bündnis90 / Die Grünen Brandenburg.
25.1.2001
Auf die mündliche Anfrage des Landtagsabgeordneten Thomas Domres erklärt der brandenburgische Minister des Inneren, dass keine konkreten Planungen bestehen, da das Gelände nach wie vor der Bundeswehr gehört, die Landesregierung aber gegenüber dem Verteidigungsministerium die Interessen Brandenburgs vertreten werde.
24.01.2001
Rechtsanwalt Geulen leitet die Zwangsvollstreckung des OVG-Urteils gegen die Bundeswehr ein - Minister Scharping droht Beugehaft
28.1.2001
69. Protestwanderung von Rossow nach Basdorf 12km quer über den Truppenübungsplatz, nachdem die Bundeswehr die Wege der Gemeinden aufgrund der angedrohten Zwangsvollstreckung freigegeben hatte.
1.2.2001
Mit dem Reformkonzept für die Bundeswehr (von 605 Standorten sollen 59 geschlossen werden, an 40 weiteren soll die Truppenstärke erheblich verringert werden) stößt Minister Scharping auf Widerstand in den betroffenen Regionen. Gleichzeitig müssen in Wittstock nach Angaben der Bundeswehr erst 500.000.000 DM für die geplante Garnison investiert werden.
15.2.2001
ORB-Fernsehdiskussion „Vor Ort“: „Fliegeralarm bei Wittstock. FREIe HEIDe außer Gefecht? Die Bundeswehr schließt Standorte - warum soll bei Wittstock ausgebaut werden?
15.4.2001
70. Protestwanderung. In Fretzdorf wandern am Ostersonntag bei strömendem Regen ca. 3.000 Menschen unter dem Motto „Für die Einhaltung des Rechts, für Zivilcourage und Toleranz, gegen Gewalt, Willkür und Ignoranz“ zur Schießplatzgrenze. Die Ausländerbeauftragte des Landes Brandenburg, Almut Berger, gestaltet die geistliche Besinnung, Horst-Eberhard Richter, Friedensforscher und Sozialpsychologe, hält die Hauptrede.
7.5.2001
Oberstleutnant Engel lässt willkürlich 30 Birkenkreuze der Mahn- und Gedenkstätte sowie mehrere Mahnsäulen vom Gelände des TÜP entfernen.
10.6.2001
71. Protestwanderung mit 200 Teilnehmern ab Pfalzheim
13.06.2001
Vertreter der BI treffen sich mit Ministerpräsident Stolpe zum Gespräch, um der Forderung nach Aufhebung aller militärischen. Nutzungspläne Nachdruck zu verleihen. Stolpe will sich jedoch weiterhin in dieser Frage „politisch zurückhalten“, andererseits aber für die Förderung touristischer Projekte einsetzen.
1.7.2001
Die Bundeswehr gibt das besetzte Ostufer des Dranser Sees an das Bundesvermögensamt zurück. Damit könnte der geplante Rad- und Wanderweg um den Dranser See realisiert werden.
30.7.2001
Beginn der Räumung von Munition und militärischen Altlasten. Insgesamt sollen 12.600 Hektar des Truppenübungsplatzes geräumt werden. Kosten: 25.000.000 DM pro Jahr.
14.8. - 19.8.2001
9. Sommeraktionstage für eine FREIe HEIDe. Vor den Toren der Bundeswehr-Kommandantur findet eine Theater-Performance statt: Dem Pazifismus wird in einer blutigen Szenerie das Fell über die Ohren gezogen.
2.9.2001
72. Protestwanderung mit ca. 300 Teilnehmern von Wallitz zur Grenze des Bombodroms.
25.9.2001
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Theodor Ebert (FU Berlin): „Warum? Die Terroranschläge gegen die USA aus pazifistischer Sicht und ihre Folgen“.
29.9.2001
Die Strohspirale von Zempow erhält die Bestätigung als größte Strohspirale der Welt von der Redaktion des Guinnessbuch der Rekorde.
21.10.2001
73. Protestwanderung mit ca. 300 Teilnehmern ab Rossow. Wiedererrichtung der Mahnsäule, die zusammen mit einer weiteren bei Rägelin von der Bundeswehr entfernt worden war.
2.11.2001
Der Tourismusverein „Fürstenberger Seenland“ spricht sich in
einem Brief an Ministerpräsident Stolpe gegen die militärische Nutzung der
Ruppiner Heide aus.
3.11.2001
Rock für die FREIe HEIDe in Neustadt / Dosse unter dem Motto: „Bomben sind doof“
14.11.2001
Bei der ersten Anhörung zum Planungsverfahren in Wittstock verlassen die Vertreter der Gemeinden aus Protest den Saal, als ihnen ein Tornado-Werbefilm gezeigt wird. Rechtsanwalt Geulen beantragt die Einstellung des Verfahrens, weil der Bund dort fast kein Eigentum besitzt, das Land Brandenburg die betroffenen Flächen gerade unter Naturschutz gestellt hat und die Unterlagen der Bundeswehr zu zukünftigen Planung äußerst dürftig sind.
15.11.2001
Auch in der zweiten Anhörung in Neuruppin bleibt offen, welche Auswirkungen der TÜP auf die Bebauungspläne der Anrainergemeinden, auf die Belange des Naturschutzes und auf die Umwelt haben wird. Die Gemeinden drängen auf eine Verlängerung des Verfahrens über den 4. Januar hinaus.
24.11.2001
Benefizkonzert für die FREIe HEIDe in der Kirche Flecken Zechlin – Orgel: Martin Gorsleben und Trompete: Harald Bölk
12.12.2001
Die Mehrheit der Kyritzer Stadtverordneten stimmt gegen einen Antrag der CDU-Fraktion zur Befürwortung des Bombodroms. Der Kreistag OPR fordert die Einstellung des Anhörungsverfahrens zum Schießplatz
13.12.2001
Mit absoluter Mehrheit wird der amtierende Landrat und Unterstützer der FREIen HEIDe Christian Gilde im ersten Wahlgang wiedergewählt. Gegenkandidat war der Kommandant des Truppenübungsplatzes Oberstleutnant Engel.
27.12.2001
Das OVG in Frankfurt / Oder droht auf Antrag der Orte Rossow und Schweinrich dem Bund Zwangsgelder an, falls er Schilder mit der Bezeichnung „Truppenübungsplatz“ aufstelle.
1.1.2002
74. Protestwanderung – Neujahrswanderung in Schweinrich mit 600 Teilnehmern
9.1.2002
Die Bundeswehr beginnt damit, auf 560 Schildern die Zeilen „Grenze des Truppenübungsplatzes“ und „Schieß- und Übungsbetrieb“ zu überkleben.
23.1.2002
Parlamentarischer Abend in der Landesvertretung Berlin zur Vorbereitung des Gruppenantrages von 63 Abgeordneten der Regierungskoalition zur zivilen Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide. Abgeordnete des Bundestages aus den Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, CDU/CSU und PDS trafen sich mit Vertretern aus der Region (Landrat von OPR, stellvertretender Landrat Müritzkreis, Bürgermeister, Kreistagsabgeordnete, Vertreter aus Kultur und Tourismus sowie Mitglieder der BI und Rechtsanwalt Geulen).
30.1.2002
In Mirow / Mecklenburg-Vorpommern gründet sich die Aktionsgemeinschaft „Freier Himmel“ mit dem Ziel, den Luft-Boden-Schießplatz bei Wittstock und die Tiefflüge in der Müritzregion zu verhindern.
31.1.2002
Erste Lesung des Gruppenantrages zur zivilen Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide im Bundestag mit Redebeiträgen der Abgeordneten Winfried Nachtwei (B 90/Grüne), Wolfgang Gehrke (PDS) und Ernst Bahr (SPD) zur Unterstützung des Antrages.
1.2.2002
In ihrer Stellungnahme zum Planungsverfahren fordert die Stadt Neuruppin dessen Einstellung wegen seiner Mangelhaftigkeit. Weder seien die Rechtsgrundlagen beachtet noch Alternativen geprüft oder alle Betroffenen einbezogen worden.
28.2.2002
Die Wittstocker Stadtverordnetenversammlung stimmt mit 12:8 Stimmen dafür, dass bei einer Eingemeindung der Bombodrom-Anrainer die gegen das Bombodrom eingereichten Klagen fortgeführt werden. Darauf droht Oberstleutnant Engel damit, das Engagement der Bundeswehr in Wittstock zu überdenken.
31.3.2002
75. Protestwanderung - Bei der 10. Osterwanderung wandern ca. 5000 Protestwanderer für die FREIe HEIDe. Als Hauptredner spricht der ehemalige DDR-Bürgerrechtler Wolfgang Ullmann.
1.5.2002
Unter dem Motto „Bombenstimmung“ findet in Mirow die erste Wasserdemonstration der AG Freier Himmel und der Interessenvertretung der Wassersportler der Region mit 2000 Teilnehmern auf Kanus, Kajaks, Segel- und Motorbooten statt.
30.5.2002
Der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern spricht sich mit Stimmen aus allen Fraktionen gegen die Pläne der Bundeswehr aus, da wesentliche Landesinteressen berührt seien.
9.6.2002
76. Protestwanderung in Rägelin mit ca. 200 Teilnehmern
26.6.2002
Öffentliche Anhörung im Bundestagsausschuss „Neue Länder“ unter dem Aspekt der wirtschaftlichen Entwicklung der Ruppiner Heide und der Mecklenburgischen Seenplatte befürworten 9 von 10 Sachverständigen die nicht-militärische Nutzung des umstrittenen Areals.
28.6.2002
Vor dem OVG Frankfurt/Oder werden die Revisionsanträge der Gemeinden Flecken Zechlin, Dorf Zechlin und Gadow mit den Grundsatzurteilen gleichgesetzt. Damit ist die militärische Nutzung des gesamten Platzes bis zum Abschluss des Anhörungsverfahrens untersagt.
21.7.2002
Sommeraktionstage - Mitstreiter des Sommercamps streichen den Kommandoturm an der Strasse Schweinrich/Lutterow rosa, um ihn in das „Pink Point-Tourismuscenter“ zu verwandeln.
28.7.2002
Der Bildhauer Peter Maria Stajkowski schenkt der BI FREIe HEIDe die Skulptur „Der Krieg“, die im Rahmen des 7. Bildhauersymposiums in Lentzke entstand.
23. - 25.8.2002
10 Jahre Freie Heide - mit der 77. Protestwanderung, Konzerten, einem Pressegespräch mit Bischof Dr. Huber werden in Schweinrich 10 Jahre friedlicher Widerstand gefeiert
15.09.2002
78. Protestwanderung gemeinsam mit der BI Freier Himmel (Mecklenburg Vorpommern) - 1000 Teilnehmer treffen sich an der Landesgrenze bei Zempow zum gemeinsamen Protest
23.10.2002
Im Koalitionsvertrag der neuen rot-grünen Bundesregierung wird die „Überprüfung“ der zukünftigen Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide formuliert
3.11.2002
79.Protestwanderung ab Gadow mit einer Baumpflanzaktion
14.12.2002
Benefizkonzert des Barockmusikkreises und des Solochores der Ruppiner Kantorei für die Freie Heide in Frankendorf
1.01.2003
80. Protestwanderung in Schweinrich unter dem Motto: 2003 – die Heide wird frei
20.02.2003
Offener Brief von Freier Heide und Freiem Himmel an Verteidigungsminister Struck mit der Aufforderung, die von ihm als Herausgeber gezeichneten Forderungen der SPD-Bundestagsfraktion an Minister Rühe von 1992 umzusetzen: „..die Weiternutzung...des Übungsplatzes Wittstock-Neuruppin aufzugeben.“
20.04.2003
11. Ostermarsch / 81. Protestwanderung mit 6000 Teilnehmern –geistliche Besinnung von Wolfgang Ullmann, Hauptredner Christian Ströbele (B90 / Grüne) - als Zeichen des Protestes lassen die Demonstranten an Luftballons befestigte Papierkraniche steigen, das japanische Friedenssymbol, das nach den Atombombenabwürfen 1945 entstand
6.05.2003
Die Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen verabschiedet einstimmig ein Positionspapier für eine nicht-militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide
19.05.2003
Beschluss des Parteirats von B90/Grüne für eine zivile Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide
21.05.2003
Ein Antrag der PDS-Fraktion, der die Bekräftigung der ablehnenden Position des Landtages einer militärischen Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide zum Inhalt hat, wird von einer Mehrheit aus CDU und SPD abgelehnt
22.05.2003
82. Protestdemonstration anlässlich des Besuchs von Verteidigungsminister Struck in Wittstock, wo er im Rathaus die Meinung von Lokalpolitikern und Vertretern der Bürgerinitiativen zur Zukunft der Kyritz-Ruppiner anhörte
8.06.2003
83. Protestdemonstration unter dem Motto: "Kultur und Tourismus statt Tieffluglärm" in Rheinsberg - Vertreter von Hotels, Gaststätten, Kur- und Kultureinrichtungen bekunden vor ca. 1000 Teilnehmern, dass mit der Einrichtung des Bombenabwurfplatzes und der damit verbundenen Lärmbelastung durch Tiefflüge, Investitionen und Arbeitsplätze in Gefahr sind
30.06.2003
OBEN OHNE - Für einen FREIEN HIMMEL - Bikini-Oberteile und BH's en masse, oder eben nicht - Protestaktion der Aktionsgemeinschaft FREIER HIMMEL in Berlin vor dem Reichstag - gegen Ignoranz und Lügen von Politikern im Zusammenhang mit der bevorstehenden Entscheidung des Bundesverteidigungsministers zur Einrichtung des Bombodroms in der Kyritz-Ruppiner Heide
9.07.2003
Verteidigungsminister Struck gibt die Entscheidung für die militärische Nutzung des Bombodroms ab dem 18.08.2003 bekannt, obwohl sich 21 der 22 am Anhörungsverfahren Beteiligten gegen eine militärische Nutzung ausgesprochen hatten.
25.07. - 3.08.2003
Sommeraktionstage in Schweinrich - Aktionen und ziviler Protest auf und am Bombodrom
30.07.2003
Das Anwaltsbüro Geulen und Klinger reicht 14 Klagen gegen den Genehmigungsbescheid für die Inbetriebnahme des Bombodroms ein. Sie vertreten sechs Gemeinden, zwei Naturschutzverbände, zwei Unternehmen und mehrere Privatpersonen.
3.08.2003
84. Protestwanderung in Schweinrich mit 1000 Teilnehmern
6.08.2003
Das Bundesministerium für Verteidigung ordnet den sofortigen Vollzug der Betriebserlaubnis für das Bombodrom an
11.08.2003
Einstweilige Anordnung gegen den sofortigen Vollzug der Inbetriebnahme des Bombodroms durch die RA Geulen und Klinger vor dem Verwaltungsgericht Potsdam
14.08.2003
Nach einer nichtöffentlichen Erörterung vor dem Verwaltungsgericht Potsdam verzichtet das Bundesverteidigungsministerium auf den Beginn der Tiefflugübungen bis zur Entscheidung des Eilverfahrens
5.09.2003
Benefizkonzert der Jazz Vocals Berlin zugunsten der Freien Heide in der Kirche Zühlen
14.09.2003
85. Protestwanderung in Zempow mit 500 Teilnehmern
15.09.2003
Unternehmerinitiative "Pro Heide - Unternehmer contra Bombodrom" in Rheinsberg neu gegründet - etwa 200 Interessierte hatten sich eingefunden
19.09.2003
Das Verwaltungsgericht Potsdam gibt die aufschiebende Wirkung der Klage der Gemeinde Schweinrich bekannt – der Bundeswehr ist damit die Nutzung des Platzes bis zur Entscheidung in der Hauptsache untersagt
20.09.2003
Die SPD Brandenburg bekräftigt auf ihrem Parteitag in Eberswalde mit grosser Mehrheit und auch mit der Stimme des Ministerpräsidenten ihr Nein zum Bombodrom
24.09.2003
Der Umweltausschuss des Landtags Mecklenburg Vorpommern veranstaltet eine öffentliche Anhörung in Mirow zum Thema "Geplante Errichtung und Inbetriebnahme eines Luft-Boden-Schießplatzes in der Kyritz-Ruppiner Heide"
4.10.2003
Drachendemo an der Scheune Bollewick – veranstaltet von der BI Freier Himmel und Künstlern der Region
12.10.2003
86. Protestwanderung mit 400 Teilnehmern von Rossow nach Gadow – auf gemeindeeigenen Wegen über das Bombodrom
14.12.2003
Verleihung der Carl-von-Ossietzky-Medaille 2003 der Internationalen Liga für Menschenrechte an die BI Freie Heide und an die Historikerin Gerit von Leitner im Berliner Haus der Kulturen der Welt.
15.12.2003
Die neugewählte Stadtverordnetenversammlung der Fontanestadt Neuruppin verabschiedet in ihrer ersten regulären Sitzung, bei einer Gegenstimme und mehreren Enthaltungen von CDU-Abgeordneten mehrheitlich einen Antrag für eine friedliche Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide. Inhaltlich stellt sich das Abgeordneten-Gremium hinter die Ziele der Bürgerinititiative FREIeHEIDe, der Aktionsgemeinschaft Freier Himmel und der Unternehmerinitiative Pro Heide.
18.12.2003
Der neugewählte Kreistag von Ostprignitz-Ruppin beschließt mit 75% einen Antrag, der sich ebenfalls für die friedliche Nutzung des Areals im Herzen des Großkreises ausspricht. Des Weiteren fordert der Kreistag von OPR die Landesregierung unter Matthias Platzeck (SPD) und Jörg Schönbohm (CDU) dazu auf, sich endlich für die Interessen der Brandenburger einzusetzen.
1.1.2004
Neujahrswanderung (87. Protestwanderung) in Schweinrich mit ca. 1.500 Teilnehmern.
4.02.2004
Das Verwaltungsgericht Potsdam erlässt die vierte einstweilige Anordnung gegen die sofortige Inbetriebnahme des Bombodroms. Erstmals bekommt ein privater Hotelbetreiber aus Lärz (Mecklenburg-Vorpommern) aufgrund einer möglichen gesundheitsgefährdenden Lärmbelastung durch Tiefflieger den einstweiligen Rechtschutz zugesprochen.
6.2.2004
Gründung der Unternehmervereinigung PRO HEIDE im Wittstocker Rathaussaal mit dem Ziel, das Bombodrom und Tief- und Nachtflüge in der Region zu verhindern und für eine nachhaltige und ökologisch vertretbare zivile Nutzung der Heide einzusetzen.
12.2.2004
Das Verwaltungsgericht Potsdam erkennt auch der Klage eines Putenzüchters, der in mehreren Dörfern um das Bombodrom Puten züchtet, aufschiebende Wirkung zu.
17.02.2004
Die MAZ berichtet, dass die Stadt Kyritz direkt im Nachtflugkorridor des geplanten Bombenabwurfplatzes liegt. Dies bestätigte das Luftwaffenamt in Köln dem Stadtverordneten Franz J. Conraths, auf dessen konkrete Nachfrage.
6.3.2004
Die AG Friedenserziehung und Friedenspolitik der GEW Berlin unternimmt eine Informationsfahrt in die Kyritz-Ruppiner Heide und führt Gespräche mit VertreterInnen der BI Freie Heide.
15.03.2004
Der Tagesspiegel berichtet, dass der brandenburgische Wirtschaftsminister Junghanns (CDU) die Planungen zum Bombenabwurfplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide für nicht mehr nachvollziehbar hält. Im Anhörungsverfahren hatte das brandenburgische Wirtschaftsministerium als einziges Landesministerium eine positive Stellungnahme zu den Bundeswehrplänen abgegeben.
22.3.2004
Das Verwaltungsgericht Potsdam weist die Klagen der an den TÜP grenzenden Gemeinden Schweinrich und Flecken Zechlin auf die Rückgabe von Wegen durch die Bundeswehr zurück.
24.3.2004
Die SPD- und CDU-Landtagsfraktionen in Brandenburg stimmen gemeinsam einem Antragsentwurf zur friedlichen Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide zu - eine Kehrtwende in der Haltung zum Bombodrom.
27.3.2004
10.000 Menschen kommen zu einer Großkundgebung von PRO HEIDE auf den Schulplatz von Neuruppin, auf der sich endlich auch Ministerpräsident Platzeck gegen das Bombodrom positioniert. Die Unternehmer befürchten den Verlust von 15.000 Arbeitsplätzen in der Region durch die Tiefflugübungen.
31.3.2004
Im brandenburgischen Landtag wird ein Beschluss verabschiedet, der einen Bombenabwurfplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide ablehnt und sich für eine touristische Nutzung der Region ausspricht.
11.4.2004
88. Protestwanderung: Unter dem Motto "Frieden kommt nicht mit Gewalt" demonstrieren in Fretzdorf ca. 10.000 Menschen bei bestem Frühlingswetter gegen die Pläne der Bundeswehr, das ehemals von den sowjetischen Streitkräften genutzte Bombodrom zu reaktivieren. Mit 3.000 Stiefmütterchen wird als unübersehbares Zeichen gegen die Bundeswehrpläne der Schriftzug "FREIeHEIDe" in den märkischen Boden geschrieben. Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) verspricht auf dem größten Ostermarsch der Bundesrepublik, dass er sich bis zur Landtagswahl am 19.09.2004 bei seinen Genossen für die friedliche Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide einsetzen will.
28.4.2004
Die Kyritzer Stadtverordnetenversammlung verabschiedet mehrheitlich eine Resolution gegen die militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide.
12.5.2004
Bei einem Treffen mit Ministerpräsident Platzeck in Potsdam lässt Bundeskanzler Gerhard Schröder seinen Parteifreund wissen, dass er Verteidigungsminister Struck bei seinen Plänen, das Bombodrom weiter militärisch zu nutzen, unterstützt. Die Entscheidung liege jetzt bei den Gerichten.
26.05.2004
Die Aktionsgemeinschaft FREIER HIMMEL aus Mecklenburg-Vorpommern überreicht im Beisein von Vertretern der BI FREIe HEIDe im Reichstag in Berlin dem Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse (SPD) eine Unterschriftensammlung mit mehr als 18.000 Unterschriften gegen das Bombodrom.
11.6.2004
Plötzlich und unerwartet stirbt mit 62 Jahren Helmut Schönberg, Gründungsmitglied und Vorsitzender der BI Freie Heide e.V. und langjähriger Bürgermeister der Gemeinde Schweinrich.
15. und 16.6.2004
Die BI FREIeHEIDe, die Aktionsgemeinschaft Freier Himmel und die Unternehmerinitiative Pro Heide fahren gemeinsam mit einem Protestdampfer von Neuruppin nach Berlin (89. Protestwanderung). Bei bestem Wetter beschallt das Protestschiff die Ufer von Tegel bis nach Mitte - besonders das Kanzleramt, den Reichstag und die Bundestagsgebäude - mit den Brandenburgischen Konzerten, die von Tieffluglärm unterbrochen werden.
25.07.2004
90. Protestwanderung in Schweinrich. Enthüllung einer Mahnsäule am Dranser See und Konzert der „Lebenslaute“ unter dem Motto ‚Polyphon gegen’s Bombodrom’.
30.7.2004
Im Alter von 74 Jahren stirbt Dr. Wolfgang Ullmann ein beherzter Unterstützer der friedlichen Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide.
10.8.2004
Der 3. Senat des Oberverwaltungsgerichtes Frankfurt/Oder gibt einen Beschluss bekannt, der eine militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide bis zur Klärung von Eigentumsrechten an mehreren Grundstücken auf dem umstrittenen Gelände weiterhin untersagt.
18.8.2004
Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) kann bei einem Treffen mit Verteidigungsminister Struck diesen nicht zum sofortigen Aus für das Bombodrom bewegen. Immerhin einigen sie sich darauf, dass das „Projekt“ noch einmal geprüft wird, wenn das brandenburgische OVG über die nächsten 4 Eilverfahren entschieden hat.
12.09.2004
91. Protestwanderung in Rheinsberg. Die bevorstehende Landtagswahl in Brandenburg steht im Fokus. Rund 1.000 Protestwanderer veranstalten am Hafen den Mitstreitern von der Aktionsgemeinschaft Freier Himmel einen herzlichen Empfang zur 2. Grenzwanderung, wenn die Mecklenburger auch nicht wandernd sondern mit dem Schiff und Booten kommen. Im Schlosstheater Rheinsberg findet anschließend ein Benefizkonzert für die Freie Heide mit einer Lesung von Frank Beyer statt, veranstaltet von der Musikakademie Rheinsberg und der Akademie der Künste Berlin.
29.09.2004
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Wittstock fasst mehrheitlich einen Beschluss, der die militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide ablehnt. Damit gibt es keine Kommune im Umfeld des geplanten Truppenübungsplatzes, die sich positiv zu den Bundeswehrplänen positioniert.
31.10.2004
92. Protestwanderung in Basdorf mit 500 Teilnehmern.
7.11.2004
Im Schlosstheater Rheinsberg führt die „Berliner Compagnie“ das Theaterstück ‚Human Bombing - vom Ende der Kriege’ auf, veranstaltet von der Musikakademie Rheinsberg und der BI Freie Heide.
15.12.2004
„Stri(c)kt dagegen!“: Sinnbildlich für den anhaltenden Protest überreicht die AG Freier Himmel einem Vertreter des Verteidigungsministeriums ein Geschenkpaket mit gestrickten Socken, einem Schal und einer Wollmütze für den Verteidigungsminister, damit er gut gerüstet ist, wenn ihm der eisige Protestwind ins Gesicht bläst.
15.12.2004
Ein neuer Gruppenantrag von 32 Bundestagsabgeordneten von
Bündnis 90/Die Grünen und der SPD wird im Bundestag eingereicht. Der Antrag
legt dar, „dass ein Luft-Boden-Schießplatz Wittstock für die Sicherheit der
Bundesrepublik keineswegs notwendig ist und die Belastungen durch einen solchen
Übungsplatz die Entwicklung der Region schwer schädigen würden“.
29.12.2004
Die Klage der Gemeinde Lärz in Mecklenburg-Vorpommern gegen das Bombodrom hat aufschiebende Wirkung. Die Gemeinde legte gegen die Verfügung zum sofortigen Vollzug des Bundesverteidigungsministers Peter Struck (SPD) Rechtsmittel ein und begründete diese mit dem unzureichend berücksichtigten Lärm, der im Zusammenhang mit der Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide als Luft-/Bodenschießplatz im Konzept des Verteidigungsministeriums veröffentlicht wurde.
1.1.2005
93. Protestwanderung in Schweinrich unter dem Motto: "Die Heide wird frei". Mehr als 2000 Menschen protestierten gegen das Bombodrom. Zu Beginn der Protestwanderung wurde in Schweinrich (Ostprignitz-Ruppin) ein Gedenkstein für den Mitte 2004 gestorbenen Vorsitzenden der Initiative, Helmut Schönberg, enthüllt.
19.2.2005
Die Berlin Tourismus Marketing (BTM) unterstützt die Bestrebungen für eine friedliche Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide, erklärt der Geschäftsführer Hans-Peter Nerger bei einem Treffen mit der Unternehmervereinigung Pro Heide.
1.3.2005
Die Unternehmervereinigung Pro Heide schreibt einen Plakatwettbewerb gegen das Bombodrom für Künstler aus ganz Deutschland aus.
10.3.2005
Der Bundestag berät über den von 58 Bundestagsabgeordneten von SPD, Grünen und PDS eingebrachten Gruppenantrag zur friedlichen Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide.
17.3.2005
Der Bundesverband der deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) lehnt in einem Brief an Bundesverteidigungsminister Struck ebenfalls die Wiederinbetriebnahme des Luft-Boden-Schiessplatzes ab.
17.3.2005
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig weist im Rechtsstreit um das Eigentum an Wegen auf dem Bombodrom-Gelände ein Revisionsbegehren von Anliegergemeinden zurück. Damit haben die Kommunen ihr Eigentum an den Wegen endgültig verloren.
27.3.2005
94. Protestwanderung / 13. Ostermarsch der Freien Heide in Fretzdorf. Der frühere DDR-Bürgerrechtler Pfarrer Friedrich Schorlemmer ("Friede auf Erden statt Bomben vom Himmel") und der Schauspieler Peter Sodann setzten sich in ihren Reden für eine friedliche Nutzung des Bombodrom-Geländes ein. Die 10.000 Teilnehmer formierten sich zu dem Schriftzug „NO BOMBS“.
15.4.2005
260 Kommunalpolitiker aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, die rund 370.000 Bürger vertreten, wehren sich in einem offenen Brief an den Bundeskanzler gegen das Bombodrom.
16.4.2005
Horst Bredlow aus Basdorf stirbt im Alter von 72 Jahren. Er war ein Gründungsmitglied der Freien Heide und bei jeder Protestwanderung dabei.
24.4.2005
Die Synode der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg spricht sich nahezu einstimmig für eine friedliche Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide aus.
28.4.2005
Das Berliner Abgeordnetenhaus stimmt mit großer Mehrheit einem Antrag zur friedlichen Nutzung des Heideareals zu.
1.5.2005
4. Mirower Wasserdemo der AG Freier Himmel: „Unterwegs für einen freien Himmel“
2.6.2005
Der Gruppenantrag scheitert in den Bundestagsausschüssen für Verteidigung, Verkehr, Tourismus, Landwirtschaft und Wirtschaft – nur im Bildungsausschuss findet er eine Mehrheit.
3.-5.6.2005
„Drei schöne Tage“ – Wandern (und Feiern) für die Freie Heide von Dorf zu Dorf rund ums Bombodrom.
9.6.2005
Pferdedemo mit mehr als 80 Pferden und Wagen durchs Berliner Regierungsviertel
12.6.2005
95. Protestwanderung unter dem Motto „Langer Atem – Kondition für die Freie Heide“ in Dorf Zechlin
22.6.2005
Pro Heide und Turbo-Post stellen die neue Anti-Bombodrom-Briefmarke vor
3.8.-8.8.2005
Sommer-Aktionstage in Schweinrich, veranstaltet von „Resist Now“
8.8.2005
96. Protestwanderung zum Pink Point als Abschluss der Sommer-Aktionstage
4.9.2005
97. Protestwanderung / Grenzwanderung ab Zempow und Buschhof zur Grenze zwischen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern unter Teilnahme von Ministerpräsident Haralds Ringstorff (Mecklenburg-Vorpommern) und Staatskanzleichef Rainer Speer (Brandenburg)
8.9.-11.9.2005
Mahnwache in Berlin auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor
21.7.2005
Die EU-Kommission eröffnet ein Verfahren gegen die Bundesregierung wegen Verletzung des EU-Vertrages durch das geplante Bombodrom, da 90% des Areals europäisches Naturschutzgebiet sind.
9.8.2005
Das OVG Brandenburg weist eine Beschwerde der Bundesregierung gegen einen Beschluss des Verwaltungsgerichtes Potsdam vom September 2003 zurück, der der Klage der Gemeinde Schweinrich aufschiebende Wirkung zugesprochen hatte.
17.8.2005
Offener der SPD-Regionalgeschäftsstelle Mecklenburgische Seenplatte an den SPD-Vorsitzenden Müntefering mit der Bitte, „die überholten Positionen der Bundesregierung zu überdenken“.
19.8.2005
Annemarie Friedrich stirbt nach schwerer Krankheit im Alter von 85 Jahren. Sie war das älteste Gründungsmitglied der Bürgerinitiative FREIeHEIDe e.V. und als "Großmutter der FREIenHEIDe" bekannt. In vielen sehr emotionalen Reden hatte sie sehr eindringlich auf die Konsequenzen einer möglichen Inbetriebnahme des Luft-/ Bodenschießplatzes in der Kyritz-Ruppiner Heide hingewiesen.
27.9.2005
Das OVG Berlin-Brandenburg weist die Beschwerden der Bundesrepublik Deutschland gegen zwei Entscheidungen des Verwaltungsgerichts Potsdam zurück. Das Gericht hatte den Klagen eines Hotelbetreibers und eines Putenzüchters im Umfeld des Bombodroms auf aufschiebende Wirkung stattgegeben.
1.10.2005
Drachendemo der AG Freier Himmel in Bollewick
30.10.2005
98. Protestwanderung in Gadow mit rund 400 Teilnehmern und dem „Gadower Aufruf 2005“
5.12.2005
Verleihung des ökumenischen Umweltpreises der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und des Erzbistums Berlin an die BI Freie Heide für ihre langjährige Arbeit
16.12.2005
Die Bundeswehr reicht vor dem Verwaltungsgericht Potsdam fünf Eilanträge zur sofortigen Inbetriebnahme des Bombodroms ein – was allerdings erst im Januar an die Öffentlichkeit kommt.
1.1.2006
1000 Menschen treffen sich in Schweinrich zur 99. Protestwanderung – die geistliche Besinnung hält der Umweltbeauftragte der Evangelischen Landeskirche, Reinhard Dalchow, unter den Teilnehmern sind der stellvertretende Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Methling (Linkspartei-PDS) und Brandenburgs Grünen-Chef Axel Vogel.
22.2.2006
Die Initiative „Pro Urlaub“
fordert Verzicht auf Bombodrom - über 11.000 Unterschriften gegen das Bombodrom von Feriengästen aus ganz
Deutschland werden an den Bundestagspräsidenten Norbert Lammert gesandt.
16.4.2006
Ostermarsch in Fretzdorf / 100.
Protestwanderung – etwa 10.000 Menschen demonstrieren für eine friedliche
Nutzung der Freien Heide. Der Politologe und Friedensforscher Theodor Ebert
verurteilt in seiner geistlichen Besinnung den Irakkrieg und plädiert für
Gewaltlosigkeit.
23.5.2006
Das Verwaltungsgericht Potsdam lehnt die Aufhebung zweier der gegen
den Flugbetrieb der Bundeswehr beantragten Eilanträge
(der Betreiber einer Putenfarm und einer Hotelanlage) ab – die Bundeswehr darf weiterhin
nicht fliegen
28.5.06
Erstes von 6 Konzerten in der
Reihe „Leise Überflieger – Musiker spielen gegen das Bombodrom“
1.05.2006
Wasserdemo der AG Freier Himmel
in Mirow
20.6.2006
Das Verwaltungsgericht Potsdam entscheidet die von der Bundeswehr
beantragte Aufhebung der Eilanträge der Gemeinde
Lärz und der Stadt Rheinsberg. Im Falle der Stadt Rheinsberg
(Rechtsnachfolgerin der Gemeinde Flecken Zechlin) wird der Antrag aufgehoben,
für Lärz bleibt er bestehen.
2.7.2006
101. Protestwanderung in Kyritz
mit 700 Teilnehmern
8.8.2006
Pilger des Ökumenischen
Dienstes Schalomdiakonat gedenken direkt an der Pyramide des geplanten
Luft-Boden-Schießplatzes der Opfer des Atombombenabwurfes von Hiroshima. Sie
unterschreiben einen Aufruf an Bundeskanzlerin Angela Merkel, in dem der Abzug
von 150 in Deutschland gelagerten Atomwaffen verlangt wird.
9.-13.8.2006
Sommeraktionstage in
Schweinrich unter dem Motto „Bomben Nein – wir gehen rein“
2.9.2006
Protestdemonstration in Waren /
Müritz mit 2000 Teilnehmern, u.a. mit Ministerpräsident Harald Ringstorff
29.10.2006
102. Protestwanderung in
Neuruppin – 12 Protestschilder wurden in Neuruppin aufgestellt
30.9.2006
Berlin, den 27.09.2005
Das Oberverwaltungsgericht
Berlin-Brandenburg weist die Beschwerden der Bundesrepublik Deutschland gegen
die Entscheidungen des Verwaltungsgerichts Potsdam aus dem Mai und Juni zurück
– die Bundeswehr darf immer noch nicht fliegen
1.1.2007
Neujahrswanderung in
Schweinrich, 103. Protestwanderung mit ca. 2000 Demonstranten
15.1.2007
Minister Jung schreibt an
Platzeck, im Falle einer weiteren gerichtlichen Niederlage „wäre über ... einen
Verzicht auf den Luft-Boden-Schiessplatz Wittstock zu befinden.“
16.1.2007
Das Bombodrom soll
„kontrollierte Absturzzone“ für militärische Flugzeuge zwischen Ostsee und
Berlin werden, auch „Schnellablass von Kerosin“ wird hier geplant, allerdings
heißt es im Verteidigungsministerium weiter, dies sei alles ganz harmlos...
3.3.2007
Der BI Freie Heide wird der
Göttinger Friedenspreis 2007 in der Aula der Universität Göttingen verliehen
8.4.2007
Ostermarsch in Fretzdorf / 104. Protestwanderung mit ca. 10.000 Teilnehmern - die geistliche Besinnung hält der Theologe Dr. Eugen Drewermann, der vor der zunehmenden Militarisierung der Gesellschaft warnt. Die Teilnehmer der Demonstration bilden für ein Luftbild einen großen Kreis mit drei durchgekreuzten Tornados in der Mitte
1.5.2007
Wasserdemo der AG Freier Himmel
in Mirow
7.5.2007
Der Petitionsausschuss des
Deutschen Bundestags kommt zum Ortstermin in die Kyritz-Ruppiner Heide. Anlass
sind 30.000 Eingaben für eine friedliche Nutzung des Bombodroms
13.5.2007
Benefizkonzert für die Freie
Heide mit dem Posaunenchor der Kantorei Rheinsberg
1.6.2007
Unter dem Motto „Jedes Ziel ist
ein Zuhause“ findet eine symbolische Besiedlung des Bombodroms statt
17.6.2007
105. Protestwanderung in
Neuglobsow, erste im Landkreis Oberhavel - zahlreiche Bürgermeister und
Kommunalpolitiker nehmen an der Kundgebung teil
5.7.2007
Das 100. Protestschild der
Gemeinden gegen den Bombenabwurfplatz wird im Wittstocker Ortsteil Dranse
aufgestellt
18.7.2007
Die Industrie- und Handelskammer Potsdam spricht sich in einer Vollversammlung gegen die Pläne für einen Luft-Boden-Schiessplatz aus
31.7.2007
Das Verwaltungsgericht Potsdam gibt drei als Musterklagen ausgewählten Klagen gegen die militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide statt, die einstweiligen Anordnungen gegen den Übungsbetrieb bleiben in Kraft
5.-13.8.2007
Sommeraktionstage in
Schweinrich
25.8.2007
15 Jahre Freie Heide – großes
Fest in Gadow
28.10.2007
106. Protestwanderung mit 600 Teilnehmern von Flecken Zechlin zur Bombodromgrenze – Einweihung einer neuen Mahnsäule
28.10.2007
Die SPD stimmt auf ihrem Bundesparteitag in Hamburg drei
Anträgen zu, die eine friedliche Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide fordern.
29.11.2007
Der Bundesrechnungshof fordert vom Verteidigungsministerium
den Verzicht auf das Bombodrom, da die Argumente für dessen Bedarf auf völlig
überholten Planungen beruhen und nur noch 26 Prozent der vorhandenen
Übungskapazitäten genutzt werden.
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Ich bin bemüht, alle wichtigen Daten in der Auseinandersetzung um das Bombodrom zusammenzutragen, was angesichts der Fülle der Ereignisse und Meldungen nicht immer gelingt - Ergänzungen und Korrekturen der Chronik bitte per e-mail an post@FREIeHEIDe.de